Geschichte
Höhe: 373 m
Einwohner: 1045 (Stand 2014)
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Abseits der Hauptverkehrsstraßen B 54 und B 260 liegt in einem idyllischen Tal Hettenhain, Bad Schwalbachs größter Stadtteil mit derzeit rd. 1.045 Einwohnern.
Die ruhige Lage und die überaus gute Wohnqualität hat Hettenhain in den letzten 50 Jahren zu einer begehrten und anziehenden Wohngemeinde werden lassen, was sich auch im Anstieg der Einwohnerzahlen (1955 = 350 Einwohner) ablesen lässt. Darüber hinaus ist das kulturelle Angebot am Ort sehr vielfältig. Es gibt z.Zt. 10 Vereine und es ist für jeden etwas nach seinem Interesse dabei.
Die Verbundenheit der Bewohner zu Hettenhain hatte schon von jeher eine große Bedeutung. Das spiegelt sich besonders darin wider, dass die Hettenhainer schon immer liebevoll von ,,ihrem Örtchen“ sprachen.
Hettenhain ist nicht nur der größte Stadtteil sondern auch einer der ältesten nach seiner Erwähnung. Hettenhains älteste urkundliche Erwähnung findet man im Lehnbuch des Werner II. von Bolanden, aus dem Jahr 1195.
Werner II war vor über 800 Jahren der Besitzer des Ortes, den er von den Grafen von Katzenelnbogen zum Lehen hatte. In diesem Lehnbuch wird Hettenhain als Dorf erstmalig unter dem Namen „Hidenhagen“ erwähnt, woraus sich schließen lässt, dass die ersten Siedler aus der Sippe des „Hido“ stammten. Durch das Aussterben des Geschlechtes der von Bolanden im Mannesstamm ging der Besitz jeweils durch Heirat an die Grafen von Sponheim und das Haus Nassau-Saarbrücken über. Die Landeshoheit ging im Jahr 1478 an Hessen-Kassel über und verblieb fast 500 Jahre in hessischem Besitz, wenn auch unter verschiedenen hessischen Häusern. So ist Hettenhain mit kurzen Zeiten unter Nassauischer und Preußischer Hoheit immer hessisch gewesen.
Im Jahr 1632 bekam man dann die ganze Last des Krieges zu spüren, als die Schweden einfielen und die ganze Gegend ausplünderten. 1637 verwüstete dann ein Truppenverband des bekannten Reitergenerals Jean von Werth den Ort. Danach wanderten auch die restlichen Bewohner ab oder starben bis auf einige aus.
Nach Beendigung des Krieges besiedelte sich Hettenhain nur langsam. Durch die enorme rückständige Abgabenlast fielen große Teile des damaligen Hettenhains an Langenschwalbach, welches für diese Gebiete die ausstehenden Abgaben übernahm.
Im Jahr 1804 stellt man den ersten eigenen Lehrer ein, der eine sogenannte Winterschule unterhielt, um den Kindern wenigstens im Winter die weiten Schulwege zu den Kirchspielschulen in Bärstadt und Langenschwalbach zu ersparen. Einige Zeit später erbaute man dann im Jahr 1825 das erste eigene Schulgebäude, welches auch heute noch besteht und von der Feuerwehr als Spritzenhaus genutzt wird. Etwa 100 Jahre später wurde dann dieses Schulgebäude zu klein und man entschloss sich im Jahr 1913 zum Bau des neuen Schulgebäudes mit Lehrerwohnung. In diesem Schulgebäude wurde dann bis 1970 unterrichtet.
1972 gab die bis dahin selbständige Gemeinde Hettenhain, bedingt durch die hessische Gebietsreform, ihre Selbständigkeit auf, und wurde der Stadt Bad Schwalbach eingemeindet. Aus dem Schulgebäude errichtete man 1980 mit einem Anbau ein schönes Bürgerhaus, was als Mittelpunkt des kulturellen und des regen Vereinslebens seinen Zweck erfüllt. Bei dem Bau des Bürgerhauses brachte man in hervorragender Weise die ältere Architektur des bestehenden Schulgebäudes mit der neuen Architektur des Bürgerhauses in eine gelungene harmonische Verbindung.
1996 erbaute man einen Kindergarten am Ort, der für 3 Gruppen Platz bietet und der auch den Kindern aus den anderen Stadtteilen offen steht.
Gemeinde
Hettenhain – ein lebendiges Dorf
Abseits, zwischen den Hauptverkehrsstraßen B 54 und B 260, liegt in einem idyllischen Tal Bad Schwalbachs größter Stadtteil Hettenhain.
Wer Hettenhain über den „Kreisel am Roten Stein“ anfährt, dem bieten sich auf dem Weg dorthin atemberaubend schöne Ausblicke in den Taunus. Die
umgebende Natur und die ruhige Lage des Ortes haben den Stadtteil zu einer „anziehenden“ Wohngemeinde werden lassen. Das zeigen auch
die gestiegenen Einwohnerzahlen. Im Jahre 1955 lebten 350, in 2014 bereits 1045 Personen in Hettenhain.
Geschichtliches. Erste urkundliche Erwähnung im Lehnbuch des Werner II.von Bolanden aus dem Jahre 1195. Werner II. war Besitzer des Ortes, den er
von den Grafen von Katzenelnbogen zum Lehen erhalten hatte. Im Lehnbuch wird Hettenhain unter dem Namen „Hidenhagen“ erwähnt. In der Folge ging der Besitz an die Grafen von Sponheim und das Haus-Nassau-Saarbrücken. Die Landeshoheit
ging im Jahr 1478 an Hessen-Kassel über und blieb fast 500 Jahre in hessischem Besitz. Im 30jährigen Krieg wurde der Ort geplündert und fast völlig zerstört.
Von den wenigen Überlebenden wanderten einige ab. Das Dorf war fast menschenleer und besiedelte sich nur langsam wieder. Durch die enorme Abgabenlast fielen große Teile des damaligen Hettenhain an Langenschwalbach, das für diese Gebiete die ausstehenden Abgaben übernahm.
1804 stellte man den ersten eigenen Lehrer ein, der eine so genannte Winterschule unterhielt, um den Kindern wenigstens im Winter die weiten Schulwege zu den Kirchspielschulen in Bärstadt und Langenschwalbach zu ersparen.
1825 baute man das erste eigene Schulgebäude, welches auch heute noch besteht und von der Feuerwehr als Spritzenhaus genutzt wird.
1913 erfolgte der Bau eines neuen Schulgebäudes mit Lehrerwohnung; hier wurde bis 1970 unterrichtet.
1972 Hessische Gebietsreform. Hettenhain wird Stadtteil Bad Schwalbachs.
1980 Errichtung eines Bürgerhauses durch Umbau und Erweiterung (Anbau) des bestehenden Schulgebäudes
1996 Bau eines Drei-Gruppen-Kindergartens
Drei Gaststätten und ein Lebensmittelgeschäft, so erinnern ältere Bürger mit Wehmut, gab es einst in Hettenhain. Heute bieten zahlreiche, von den
Vereinen und dem Ortsbeirat organisierte Veranstaltungen, die zum Teil auf dem schön gestalteten Dorfplatz stattfinden, ein abwechslungsreiches Programm und erlauben ein
geselliges Beisammensein. Einkäufe des täglichen Bedarfs erledigt man in der nahen Kernstadt.
Vereine und Veranstaltungen. Einige der traditionellen Veranstaltungen, die über Bad Schwalbach hinaus viele Besucher anziehen, sollen hier genannt werden:
Das zu Anfang des Jahres stattfindende Schlachtfest des 1.FC Hettenhain, die vom Männergesangverein gegründete Kappensitzung, heute von einer Bürgerinitiative mit großem Erfolg weitergeführt, die Kinderfastnacht des Gymnastikvereins und das vom
Gymnastikverein im Juni veranstaltete Johannisfeuer. Der Männerchor Hettenhain lädt jährlich zu einem Fischessen ein. Die Freiwillige Feuerwehr, die übrigens seit 2015 eine Kinderfeuerwehr, die „Hettehooner Löschbande“, in ihren Reihen hat, veranstaltet im Herbst ein Kürbisschnitzen im Bürgerhaus, das sehr viele Familien mit ihren Kindern anlockt, und am „Tag der offenen Tür“ bietet sie den Besuchern an zwei Tagen ein buntes Programm.
Die Entstehung des Ortes
Menschen gab es schon sehr früh in unserer Region, wie uns die Funde aus der Eiszeit zeigen.
Aber auch aus der Zeit 2000 bis 1000 v. Chr., als man in die Kulturen der Bronce- und Eisenzeit überging, liegen viele Zeugnisse der menschlichen Besiedlung vor.
Nachdem im vierten Jahrhundert v. Chr. die Kelten, die von den Römern auch Gallier genannt wurden, unseren Raum besiedelten, kam es dann auch zu den ersten Ansiedlungen, da die Kelten seßhafte Ackerbauern und Händler waren.
Aber so weit kann man mit der Entstehung Hettenhains nicht zurück greifen.
Der Ursprung der Gründung ist vielmehr in dem achten bis elften Jahrhundert zu suchen, als man mit der vierten Siedlungswelle den Ackerbau in den Wald vortrieb.
Die in dieser Zeit gegründeten Siedlungen beinhalten in ihrem Namen die Endungen „hagen oder hain“.
Hidenhagen, so lautete die erste schriftliche Erwähnung und bedeutet soviel wie „Hagen des Hido“ oder des „Hadenbracht“, was wiederum auf die Gründersippe oder deren Oberhaupt schließen läßt.
So ist es ohne weiteres möglich, das Hettenhain im Zuge der Gründung des Klosters Bleidenstadt entstanden ist, da es zudem in der Terminei, d.h. in den Grenzen, des Klosters gelegen war.
Der Name selbst hat im Laufe der Jahrhunderte viele Schreibweisen wie Hittenhagin, Hildenhaen, Ittenhaen u.a. erfahren.
Als jedoch der Historiker Paul Wendroth im Jahr 1552 Nachforschungen zu seinem Werk „Chroinca Nassovia“ betrieb, und er mit einer topographischen Beschreibung von Langenschwalbach, den heutigen Bad Schwalbach, zu der Erkenntnis kam, daß in dem Gebiet der heutigen Gemarkung von Hettenhain die Chatten um das Jahr 70 n. Chr. einen „lucus patrium“, eine Opferstätte die sie „Hettanorum“ nannten, besaßen, an der sie vor ihren Feldzügen gegen die Römer ihre Göttern mit Gebeten und Opfer verehrten, bildete sich zunehmens der heutige Name Hettenhain heraus.
Alte Überlieferungen sagen aus, das der Ursprung des Ortes aus einer „Hube“, damit ist ein Hof gemeint, bestand. Der Standort dieser Hube soll auf dem Hellershain, etwa ein Kilometer bergauf in Richtung „Roter Stein“ gewesen sein. Erst später, um das Jahr 1500, siedelte man an der heutigen Stelle. Eine Grenzbeschreibung aus dem Jahr 1570 beschreibt Hettenhain jedenfalls an heutiger Stelle.
Der heutige Standort bot, gegenüber der Lage auf der Höhe, durch seine geographische Lage viele Vorteile wie z.B. die geschützte Lage in dem Taleinschnitt, und zudem die reichlichen Wasservorkommen des Römerborn.
Die Lage hat aber auch zum heutigen Zeitpunkt noch den Vorteil der relativen Ruhe weitab der stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen.
(Auszug aus dem Buch -800 Jahre Hettenhain-)