Hinweisschilder für alle Stadtteile

Wiesbadener Tagblatt 07.11.2016

BAD SCHWALBACH – (red). Am Samstag war es endlich so weit. Mit neuen Tafeln, die auf den jeweiligen Ortskern und kulturelle Veranstaltungen hinweisen, wurde das „Mitmachprojekt“ im Rahmen der Dorfentwicklung Bad Schwalbach umgesetzt. Um 11 Uhr wurden zeitgleich in allen sieben Ortsteilen die Tafeln „enthüllt“. Eigentlich sollte dies schon 2015 mit der Fertigstellung des integrierten, kommunalen Entwicklungskonzeptes (IKEK) als Auftaktprojekt für die Dorfentwicklung erfolgen. Die Idee: ein gemeinsames, stadtteilübergreifendes Hinweisschild für alle Bad Schwalbacher Ortsteile, berichtet der Lindschieder Ortsvorsteher Ulrich Sommer.

In sechs IKEK-Foren und einer Vielzahl von Veranstaltungen auf Ortsebene wurde erstmals für Bad Schwalbach seit der Eingemeindung der Ortsteile ein zukunftsweisendes Entwicklungskonzept in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro SP Plus erstellt. Der intensiven Bürgerbeteiligung kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Im Rahmen des hessischen Förderprogramms zur Dorfentwicklung wurden die Stärken und Defizite der Ortsteile herausgearbeitet und vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Ziele für die Zukunft formuliert.

Vereine können auf Veranstaltungen hinweisen

Um die Gemeinsamkeit der Stadtteile zu stärken, entschieden sich die Teilnehmer als Auftakt- beziehungsweise Mitmachprojekt für neue einheitliche Hinweisschilder. Somit können jetzt auch die örtlichen Vereine auf ihre Veranstaltungen hinweisen.

Dass dies jedoch eine längere Planungsphase hatte als anfangs gedacht, liegt an verschiedenen Umständen. Die Einordnung in den korrekten Förderbereich nahm dabei einige Zeit in Anspruch. Dagegen war es für die Arbeitsgruppe aus Ehrenamtlichen relativ einfach, sich auf die Gestaltung zu einigen. Schrifttyp und Farbgestaltung der Schilder sowie digitale Vorlagen mit einer Auflösung, die für einen solch großen Druck tauglich sind, wurden einvernehmlich geklärt.

Mehrfach folgten Begehungen, um die am besten geeigneten Standorte an den Ortseingängen zu finden. Ein wesentlicher Teil war auch die Feststellung und Abstimmung mit den Grundstückseigentümern. In der Regel war dies die öffentliche Hand, da es sich um Nebenanlagen – dem Straßenbegleitgrün – handelte.

Zu den gewünschten Standorten mussten noch Abstimmungsgespräche mit den Trägern der verschiedenen Ver- und Entsorgungsleitungen geführt werden. Auch mit der Straßenverkehrsbehörde und dem Eigentümer der Land- und Kreisstraßen mussten die Standorte geklärt und letztendlich genehmigt werden. In manchen Fällen wurde eine erneute Standortsuche erforderlich, womit das Prozedere wieder von vorne begann. Hierbei erhielt die Arbeitsgruppe sehr gute Unterstützung aus der Stadtverwaltung vom Fachbereich Bauen.

Im September 2016 gab es vom Magistrat der Stadt Bad Schwalbach grünes Licht zur Anschaffung der neuen Hinweistafeln in Höhe von rund 37 000 Euro. Das Förderprogramm Dorfentwicklung des Landes Hessen, vertreten durch das Amt für den ländlichen Raum, übernimmt etwa 75 Prozent der Nettokosten. Diese Förderquote gilt auch für weitere öffentliche Projekte, die durch die beiden Arbeitsgruppen zur Förderung angemeldet werden. So werden in den kommenden Jahren in vier Stadtteilen Dorfplätze erneuert.

Neue Infrastruktur für die Bürgerhäuser

Die beteiligten Arbeitsgruppen erarbeiten auch Konzepte für neue Wanderrouten oder zur Erneuerung der Infrastruktur in den Bürgerhäusern. Im Rahmen der Privatförderung besteht im Dorfentwicklungsprogramm übrigens auch die Möglichkeit, ältere Häuser energetisch zu erneuern oder seniorengerecht umzubauen. Die Förderquote liegt bei etwa 30 Prozent der Projektkosten.