Halloween steht vor der Tür
Freiwillige Feuerwehr Hettenhain lädt Jung und Alt zum Kürbisschnitzen
Von Silvia Büdinger
HETTENHAIN – Ab sofort sieht es wieder schaurig-schön aus vor vielen Hettenhainer Haustüren. Denn beim Kürbisschnitzen der Freiwilligen Feuerwehr im Bürgerhaus verwandeln sich rund 180 Kürbisse in Halloween-Dekoration. Die Idee zu der Aktion hatte Vereinsmitglied und aktiver Feuerwehrmann Donald Alexander, der aus dem amerikanischen Florida stammt. Er wollte gerne etwas für die Kinder im Ort anbieten und hat damit genau ins Schwarze getroffen, denn das Kürbisschnitzen zieht seit seiner Einführung 2003 von Jahr zu Jahr mehr Leute an.
Extra Werkzeug für die feinen Details
Unter denen finden sich aber längst nicht mehr nur Kinder, stattdessen ist eigentlich jede Altersgruppe vertreten. Die älteste Kürbisschnitzerin in diesem Jahr ist 92 Jahre alt und zusammen mit anderen Bewohnern des Seniorenpflegeheims Tabor zu Gast – das hat bereits Tradition.
Der 46-jährige Alexander ist mit Leib und Seele dabei, wenn er beim Schnitzen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Auch der Hettenhainer Michael Frank und seine Töchter Mia, fünf, und Hannah, neun Jahre alt, lernen an diesem Tag noch etwas dazu. Zwar haben sie auch schon mal zuhause Kürbisse geschnitzt, doch allein das Werkzeug vereinfache die Bastelei um einiges.
Mit winzigen Sägen, die Alexander extra aus Amerika besorgt hat, machen sie sich ans Werk und ein Gespenst sowie ein klassisches Halloween-Kürbisgesicht entstehen. Es gibt aber auch Ausgefalleneres und Komplizierteres unter den unzähligen Motivvorlagen, zum Beispiel Hexen und Fledermäuse oder gar Minions oder Pokémons.
Der wichtigste Tipp von Alexander für alle Kürbisschnitz-Anfänger: „Geduld!“ Und die hat fast jeder im Gepäck, denn außer dem Schnitzen der Kürbisse können auch viele gruselige Dekorationsartikel bewundert werden. Außerdem spendet eine Feuerschale vor dem Bürgerhaus Wärme von außen und die frisch gekochte Kürbissuppe auch welche von innen.
Wer ganz ohne Aufwand einen besonders prächtigen Kürbis vor seine Türe stellen möchte, der kann für 15 Euro auch einen kaufen, der beim sogenannten Vorschnitzen entstanden ist. Dabei stimmen sich alle Helfer jährlich einen Tag vor der Veranstaltung aufs Schnitzen ein.
Doch es lohnt sich durchaus, mal selbst zum Miniaturwerkzeug zu greifen, denn „jeder ist ein Künstler“, wie Alexander betont. Für ihn habe Halloween in Deutschland noch einen ganz besonderen Reiz, in den Vereinigten Staaten sei das nicht mehr so. Besonders in kleineren Orten wie Hettenhain seien die Rahmenbedingungen für eine entspannte Spuknacht die richtigen.
Und Frank und seine zwei Töchter kennen einen einfachen Trick, wie man beim alljährlichen Streifzug von Tür zu Tür feststellt, ob die kleinen Geister auch willkommen sind: „Wo ein Kürbis steht, darf man auch klingeln.“