Feuerwehr Tag der offenen Tür
Von Thorsten Stötzer
HETTENHAIN – Wer noch nicht weiß, was ein Zumischer ist oder ein Übergangsstück, der kann sich beim Tag der offenen Tür der Feuerwehr in Hettenhain weiterbilden. Allerdings ist es selbst für Eingeweihte nicht einfach, die Zeichnungen zu deuten, die auf offener Straße mit einem Eddingstift, der an einem armlangen Stab hängt, auf ein Stück Raufaser-Tapete gemalt werden.
Es kommt bei dieser Übung aber auch nicht um technische Details an, vielmehr ist die Aufgabe Teil einer lustigen Feuerwehr-Olympiade für Vierer-Teams. In deren Rahmen steht weiterhin ein Quiz auf dem Programm. Zudem sollen die Teilnehmer Tischtennis-Bällchen in Kaffeetassen werfen – bei jedem Fehlversuch müssen die Mitstreiter auf der Stelle vier Kniebeugen vollführen.
Im Ernstfall nicht zögern
Neben dem Spaß und der Geselligkeit nutzen die Hettenhainer Brandschützer ihr Fest, um die Bevölkerung zu informieren und praktisch zu schulen. So beginnt die Veranstaltung mit einem Feuerlöschtraining für Laien. „Die Scheu vor dem Löschmittel soll verloren gehen“, damit im Ernstfall niemand zögert, zum Gerät zu greifen, erklärt Wehrführer Uwe Diefenbach zum Hintergrund. Die Bürger dürfen alle selbst eine Gasflamme löschen. „Das kann im Prinzip jeder“, macht Diefenbach Mut, rund zehn Interessierte nutzen die Gelegenheit. Wer sich sonst noch näher für das Feuerwehrwesen interessiert, kann das Löschfahrzeug besichtigen, das seit Mai in Hettenhain stationiert ist.
Daneben ist ein vor Ort ausgebauter Anhänger zu sehen, auf dem zwei Tragkraftspritzen, Stromaggregat, Wassersauger und Beleuchtungsanlage Platz finden. Dies soll helfen, wenn bei Hochwasser, Unwettern oder anderen Gefahrenlagen rasch mobile Pumpen benötigt werden, erläutert der Wehrführer.
Musik, Essen und Getränke zählen natürlich ebenso zu diesem Fest der Feuerwehr, das von gutem Wetter profitiert. Mancher erprobt sein Geschick beim Wettnageln, während gegrillt und frittiert wird. Ein besonderes Angebot macht die neue Kinderfeuerwehr: Sie verkauft Schaumküsse an ihrem Tisch.
Überhaupt steht der Nachwuchs stark im Fokus. Jürgen Wink lädt zum Kasperle-Theater ein und präsentiert, was er sonst noch in der Brandschutzerziehung verwendet. Daher hat er die Handpuppe Bert dabei, die bereits seit 2003 im Einsatz ist. Das Modell eines Brandhauses mit Rauchgenerator dient ihm dazu, elementare Leitsätze zu vermitteln wie „raus aus dem Zimmer und Tür zu“. Wie ein Notruf richtig abgesetzt wird, ist außerdem ein großes Thema bei der Brandschutzerziehung. Beim Tag der offenen Tür ist deswegen vielfach die Nummer 112 zu sehen auf Koffern, Bausteinen oder Telefonhörern. Wink beschäftigt sich gezielt mit den Vorschuljahrgängen in der Stadt, am Ende erhalten die Kinder eine Urkunde von ihm. „Für mich steht fest: Zündeln ist uncool“, steht darauf.